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Die Säge
von INGENIEUR Franz M. FELDHAUS
1921
(c) Dipl.-Päd. P. M. Haitzmann |
herausgegeben und verlegt von J. D.
(c)DOMENICUS GmbH
Berlin SW68 und Remscheid Vieringhausen |
digitalisiert im Rahmen eines Unterrichtsprojektes der
Handelsakademie Zell am See Karl-Vogt-Straße 21
von Schülern der 3DHK 2002/2003
Texte und Bilder unterliegen dem Urheberrecht
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Ein
Rückblick auf 4 Jahrtausende
Wo
der Mensch vor vielen hundert Jahrtausenden seine werktätige Laufbahn begann,
nahm er den Dorn des Waldes, den spitzigen Stein und den scharf gebrochenen
Knochen eines verendeten Tieres, um zu schaben, zu bohren, zu glätten. Es gab
keine Werkleute und keine Werkstattsregeln. Tastend mußte jeder Urmensch den
Widerstand der Materie zu überwinden suchen. Was gab es auch viel zu tun? –
Die ersten Menschen trugen Waffen und Werkzeuge noch als Gaben der Natur bei
sich: muskulöse Kiefer mit starken Zähnen, lange Arme mit kraftvollen Händen
und einen gedrungenen Körperbau auf Füßen, die den Händen gleich
gebrauchsfähig waren. Keine Sorge um Wohnung, Kleidung und Gerät. Nur ein
kleines Hirn, das die Listen des Tieres und die widrigen Naturgewalten
überlisten wollte.
Hunderte
von Jahrtausenden, Zeiten von einer Ausdehnung, gegen die die paar tausend Jahre
unserer Kultur winzig sind, mußte vergehen, bis die Urmenschen sich
Arbeitsmethoden zu eigen machten. Von da ab bewahrten sie in ihrer Höhlen den
spitzen Stein als Bohrer, den knolligen als Hammer, den scharfkantigen als
Schneidewerkzeug. Und dann begann der Wettkampf, denn wer das schärfste Messer
hatte, bekam vom gefallenen Wild das größte Stück. Und neben dem Hunger waren
es Habsucht und Geiz und Selbstsucht und Rohheit, die unsere Ur-Urväter zur
Verbesserung ihrer Lebensbedingungen trieben und sie zur Erzeugung neuer Werke
mit immer neuen Werk-Zeugen zwangen.
So
finden wir denn in den ältesten sichtbaren Siedelungen der Menschen tief unter
der heutigen Erdoberfläche rohe steinerne Äxte, steinerne Schaber, steinerne
Messer, steinerne Bohrer und Pfrieme, steinerne Pfeilspitzen, knöcherne Nadeln,
Angelhaken und Harpunen, und Schleifsteine für solche Knochenwerkzeuge. Funde
dieser Art, aus der sogenannten älteren Steinzeit, sind zum Teil weit über 25
000 Jahre alt.
In
der jüngeren Steinzeit, die in Mitteleuropa
zwischen 5000 bis 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung liegt, werden die
steineren Waffen und Werkzeuge in ihren Arten nicht nur vermehrt, sondern an den
Arbeitskanten und auf den Oberflächen auch sorgsam geschliffen und poliert. Wir
werden bald hören, wie die jüngere Steinzeit mit Säge und Sägemaschine zu
schaffen wußte.
Ehe
wir uns die Entwicklung der Säge von vier Jahrtausenden ansehen, müssen wir
uns darüber klar werden, daß man wohl bis zur Hälfte dieser Zeit die Säger
recht gut entbehren konnte. Der vor einigen Jahren verstorbene Südseeforscher
Finsch zeigte mir einmal, als ich ihn in seinem Braunschweiger Museum besuchte,
wie die von fremder Kultur unberührten Südseevölker ein Stück Holz
zerteilen: sie schaben mit einem scharfen Stein, der in einem Handgriff
befestigt ist, in das Holz gemächlich eine Rinne. Dann drehen sie das Holz um
und arbeiten sich mit dem scharfen steinernen Zahn noch einmal in das Holzstück
hinein. Je nach der Dicke des Holzes wird die Arbeit mit dem Steinzahn so lange
fortgesetzt, bis der Eingeborene das Stück mit wuchtigem Schlag zwischen den
beiden Rinnen zu Bruch bringen kann.
Ich
sehe nicht ein, weshalb man diese Technik nicht „Sägen“ nennen soll,
stößt doch ein scharfer Zahn nach und nach eine Rinne in ein Werkstück. Wir
tun heute beim Sägen nichts anderes, nur fügen wir im Werkzeug viele Zähne
aneinander und lassen diese mit größerer Geschwindigkeit durch das Material
hindurchgehen.
Wir
werden aber noch von den Römern und weit später von den Nordländern hören,
daß man in Zeiten großen Holzreichtums gar nicht an ein Zersägen der Stämme
dachte, sondern die Bretter mit der Axt heraushaute.
Bild
6: Steinerne Säge, um 3500 vor Chr.
Wie
die Säge in der älteren Steinzeit aussah, erkennen wir (siehe oben) an einem
schönen,
handgroßen Stück einer bei Flensburg gefundenen Säge aus Feuerstein, die sich
im „Museum für Völkerkunde“ in Berlin befindet. Es
ist deutlich zu erkennen, daß die schwach gebogene Kante dieses Stückes
absichtlich gezähnt ist (1)
Eine
hölzerne Schäftung solcher steinernen Sägen ist erst aus der jüngeren
Steinzeit bekannt. Auch Schäftungen aus Horn kommen damals vor (2). Diese
gezähnten steinernen Sägen wurden zur Zerteilung von Holz benutzt. Wollte man
Steine zerteilen, dann benutzte man ein aus dem Holz herausgespaltenes dünnes
Brett, das man unter Zugabe von scharfem Sand schleifend über den Stein
bewegte.
Wir
haben aus der jüngeren Steinzeit, als man die steinernen Waffen und Werkzeuge
an ihren Oberflächen sorgsam schliff, wiederholt Steinbrocken gefunden, die
eigentümliche Sägeschnitte aufweisen. Sägt man mit einer steinernen oder
hölzernen Säge, dann wird der Schnitt am Anfang und am Ende gewöhnlich tiefer
in das Material hineingehen, als in der Mitte des Werkstückes. Der Schnitt wird
um so mehr konvex verlaufen, je ungeübter oder sorgloser die menschliche Hand
arbeitet. Bei den aufgefunden Steinbrocken verläuft der Schnitt aber konkav,
d.h. er hat in der Mitte des Werkstücks seine tiefste Stelle. Das läßt sich
erklären, wenn man eine besondere Sägemaschine annimmt. An der gleichen
Fundstelle sind die in den Steinen liegenden Bogen stets die gleichen. Mithin
ging die Säge in einer Führung mit gleichbleibendem Radius.
Bild
7: Rekonstruierte Sägemaschine für Steine, um 3500 vor Chr.
Der
Straßburger Archäologe Robert Forrer hat an Hand solcher Steinfunde eine
Sägemaschine rekonstruiert, wie sie rund ums Jahr 3500 vor unserer Zeitrechnung
benutzt wurde. Sie entspricht im Aufbau einer gleichzeitigen Steinbohrmaschine.
(3) Wir erkennen auf einem Grundbrett A eine Säule B, sie trägt auf einem
Holzzapfen oben in einer Bindung einen wagerecht liegenden C. Damit dieser Hebel
nicht seitlich ausweichen kann, wird er von zwei Balken E, die oben durch
Bindung im nötigen Abstand gehalten werden, geführt.
Bild
8: Bronzene Sägeblätter aus Ägypten

Auf
den Hebel ist ein Stein D gebunden, um beim Sägen einen gleichmäßigen Druck
zu geben. Der schon erwähnte Sägearm F trägt unten in einem Schlitz die
steinerne oder hölzerne Säge.
Wird sie über den darunterliegenden Werkstein hinweggeführt, dann entsteht –
bei hölzernen Sägen unter Hinzugabe von Sand – der Sägeschnitt. Selten wird
man diesen Schnitt tief in den Stein hineingeführt haben. Dann drehte man den
Stein um und sägte von der anderen Seite einen gleichen Schnitt, so daß man
den Stein zwischen den beiden Schnitten zerschlagen konnte. (4) Die ältesten
metallenen Sägen, die wir kennen, stammen aus Ägypten. (5) Es sind winzige
Bruchstücke von bronzenen Sägeblättern, teils mit feiner, teils mit grober
Zahnung. Zwei Originale aus Fayum in Ägypten sind oben abgebildet. Das
Sägenblatt misst von Loch zu Loch 560 mm, die Bügelsäge
am Blatt innerhalb der Bügel 690 mm.
Wie
man mit Bronzensägen arbeitete, erkennen wir aus den Reliefs der berühmten
Grabkammern eines ägyptischen Totenpriesters, namens Ti, der ums Jahr 2700 v.
Chr. Bei Sakarah in Ägypten beigesetzt wurde. Es ist eine lange Reihe von
Handwerkern bei den verschiedensten Verrichtungen dargestellt, so auch die hier
wiedergegebenen Säger Bild10 (6)
Rechts
hockt der Mann, der mit der linken Hand ein Brett hält und es mit der bronzenen
Säge zersägt. Links sägt ein Mann stehend. Das Brett ist hier an einem
kürzeren Pfahl angebunden, In der Bindung steckt ein Hebel, der durch einen, an
einem Seil hängenden Stein beschwert ist. Hier ist die Darstellung wohl
ungenau, denn der Stein würde den Sägeschnitt zusammenpressen.
Bild
9: Ägyptischer Tischler, sägend; links Holzklotz, darauf Deixel; um 1450 vor
Chr.
Vermutlich
müssen zwei verschiedene Bindungen vorhanden gewesen sein. Die eine hielt das
Brett an einem Pfahl fest, während die andere den kleinen Hebel hielt. Dieser
war wohl am unteren Ende zugespitzt, steckte mit dieser Schneide im Sägeschnitt
und öffnete ihn beim Fortschreiten der Säge immer mehr. Auch auf anderen
ägyptischen Darstellungen ist der sägende Holzarbeiter zu sehen, so z. B. auf
Bild 9, die eine Malerei aus dem Grab des Rekhmara von etwa 1450 v. Chr. Zeigt.
(7)
Bild
10: Ägyptische Holzarbeiter, links Säger stehende, rechts hockend, um 2700 vor
Chr.
Etwa
um´s Jahr 2100 v. Chr. lernte man in Europa die Bearbeitung des Kupfers kennen,
und man fertigte daraus Werkzeuge und Waffen. Bald wurde das Kupfer durch
Mischung mit Zinn von der widerstandsfähigeren Bronze abgelöst und Waffen,
Werkzeuge, Gerät und Schmuck wurden von einer ausgedehnten Bronzeindustrie in
erstaunlicher Vollendung hergestellt.
Bild
11: Unterteil einer steinernen Gußform für 4 bronzene Sägen,
aus Skanne in Schweden, um 1500 vor Chr.

Wie
die Sägen der Bronzezeit um`s Jahr 1500 v. Chr. aussahen, wissen wir nicht nur
aus Funden von Sägen, sondern auch aus Funden von steinernen Gußformen Bild11.
Vergleicht man die in schweizerischen Pfahlbauten gefundenen Sägen mit denen
der Nordländer, dann muß man zu der Annahme kommen, daß man in Mitteleuropa
damals kleine Bronzesägen in Form gerader Stichsägen verwendete. Das Blatt
verjüngt sich zur Spitze hin nur wenig. An einem Ende hat es ein Loch, um es im
Handgriff festzuhalten, Ein Exemplar aus dem Pfahlbau Möringen, das sich jetzt
im Landesmuseum zu Zürich befindet, ist 140 mm lang und an den Zähnen nicht
ganz 2 mm breit.
Die
nordischen Sägen haben eine eigenartige Form, die sich sowohl an gefundenen
Originalstücken, wie auch in Gussformen findet. Ihre Länge schwankt zwischen
12 und 18 cm. Höcker am Rücken müssen zu einer bisher nicht bekannten Art der
Schäftung gedient haben. (8)
 |
Die
Bronzesäge ging auch in den griechischen Kulturkreis über. Auf Bild12
ist eine feine, bronzene Knochensäge mit angegossenem Griff abgebildet,
wie sie ums Jahr 200 v. Chr. Von griechischen Ärzten bei Amputationen
benutzt wurde. Die ganze Länge dieses zu Ephesos gefundenen Stückes
mißt 205 mm (9).
Die
römischen Schriftsteller verlegten die Erfindung der Säge in die Zeit,
da der sagenhafte Daedalos zu Athen lebte. Und sie erzählen: Thalos, ein
junger griechischer Künstler, der bei Daedalos in der Lehre war, fand
einst die Kinnlade einer Schlange, die er spielend an einem Holz hin- und
herrieb. Da bemerkte er, daß die Zähne in das Holz sich so teilen ließ.
Dies brachte ihn auf den Gedanken, ein Werkzeug zu machen, das die
Schäffe der Zähne der Schlange nachahmte. Er nahm also ein Stück
Metall, schnitt nach dem Muster der kleinen, kurzen und eng bei
einanderstehenden Zähne der Schlange Zacken hinein und so entstand die
erste Säge. Der Erfinder soll damals erst 12 Jahre alt gewesen sein.
Daedalos sei auf seinen Lehrling wegen dieser Erfindung so neidisch
geworden, daß er den Thalos von der Burg zu Athen hinabstürzte und
deshalb flüchtig werden mußte. Daedalos ging nach der Insel Kreta, wo er
das berühmte Labyrinth gebaut haben soll. Doch er „haßt indessen die
kerkernde Kreta, wohin ihn lange verbannt das Geschick. Und, gelockt von
der Liebe der Heimat, war er umschlossen vom Meer. So werde denn Land und
Gewässer, rief er, gesperrt, doch öffnet der Himmel sich: dort sei die
Laufbahn!“ Und wir wissen, daß die Sage uns vom Flug des Daedalos und
es Ikaros berichtet, noch eher wir Kunde von einem menschlichen
Flugversuch haben. (10)
Daedalos
wird im Altertum mit einer Säge in der Hand abgebildet Bild13 . Hier
sehen wir ihn mit diesem Werkzeug vor der von ihm angefertigten hölzernen
Kuh, die er für die Gattin des Königs Minos lebenswahr gebildet hatte.
(11)
Betrachten
wir die Darstellungen von Sägen auf Bildwerken des Altertums, dann
dürfen wir nicht allzu viel technische Kritik aufwenden, denn der
Künstler ging damals – und geht noch heute – bei der Gestaltung
realer Dinge von ästhetischen Gesichtspunkten aus. Und dann müssen wir
beachten, daß die feinen Einzelheiten einer Säge, zumal die Zahnform,
auf bildlichen Darstellungen leicht verloren gehen und auch von den
Altertumsforschern, die die antiken Denkmäler ehemals abzeichneten, wohl
nicht allzu sorgsam wiedergegeben worden sind.
Bild 12: Griechische
medizinische Bronzesäge (Griff gekürzt), um 200 v. Chr. |

Bild
13: Deadalos mit der Säge, antikes Relief |
Wie
schlecht die Archäologen technische Dinge sehen können, erkennen wir aus
der Betrachtung eines alten Gemmenbildes Bild15a, Herkules das Löwenfell
hinter sich . An seinem linken Arm sehen wir
es deutlich nach unten hängend. Die am Fell sitzenden Krallen des
Löwen sind als vier Zirt-Kugeln gezeichnet. Die gleichen Kugeln erkennen
wir unten an der „Säge“, die nichts anderes , als die zottige
Fell-Kante ist! So hat also dieser Herkules gar keine Säge bei sich. Das
Original der Gemme würde, wenn man es ohne Vorurteil ansähe, sicherlich
eine viel ungezwungene Form der Fellkante und wohl auch der Krallen des
Felles zeigen.

Bild 14: Zwei Säger,
römisches Alabaster-Relief |
Die
in Florenz erhaltenen Gemme soll etruskisch sein. (12) Es hätte den
Altertumskennern doch auffallen müssen, daß Herkules mit der Säge auftritt.
Ich wüßte nicht, bei welcher seiner „Taten“ er sie benutzt haben sollte.
Es
sind noch manche andere Zeichnungen der Archäologen von Werkzeugen, Geräten
und Maschinen falsch gedeutet worden. (12a)
Im
Museum zu Voltera in Italien befindet sich eine römische Alabastervase Bild14,
auf der man sieht, wie zwei Männer einen aufrechtstehenden Balken zersägen
(13). Und das gleiche Museum besitzt eine Vase aus Tuffstein, auf der die
Handhabung einer römischen Rahmensäge klarer zu sehen ist Bild16
Auf
einem Altarstein aus der Zeit des römischen Kaisers Domitianus, der von 81 bis
96 regierte, sind unter verschiedenen Werkzeugen eine Rahmensäge und eine
Schrottsäge abgebildet siehe
Bild20.
Bild
15a: Herkules, angeblich mit Säge, antike Gemme
An
beiden erkennt man deshalb deutlich die stark geneigte Dreieckverzahnung und den
gewölbten Rücken des Sägeblattes. Die Rahmensäge ist mit Nägeln in den
Rahmen eingehangen. Das Blatt konnte also nicht, wie bei uns, gedreht werden.
Die Schrotsäge ist an den Enden verstärkt und länglich durchlocht.
(15)
Dieser
Altarstein wird im Capitolinischen Museum der Stadt Rom aufbewahrt. Im Jahre
1883 fand man in Deneuve <Departement Meurthe-et-Moselle> einen Stein mit
dem hier neben wiedergegebenen Relief. Da man gleichzeitig eine Münze des
römischen Kaisers Constantinus fand, kann man diese Darstellung auf etwa 325 c.
Chr. Datieren.
Bild
15b: Zwei Säger, römisches Relief um's Jahr 325 nach Chr.

Bild 16: Römische Säger,
Tuffstein-Relief
Wir
sehen in einer Nische die Darstellung eines auf gespreizten Beinen stehenden
Sägebockes. Auf ihm liegt – was an dem arg beschädigten Stein nicht mehr
sichtbar ist – das zu sägende Bord. Ein Säger steht auf dem Bock, der andere
Bild
17a: Bronzene römische Stichsäge 
darunter.
Die Säge ist so stark beschädigt, daß sie nicht mehr in den Einzelheiten zu
erkennen ist. Ja, das über dem Bord herausragende Stück der Säge verläuft
wesentlich anders. Als das unten sichtbare (16). Die Altertumswissenschaft hat
diese Darstellung bisher stets für eine Säge gehalten, und obwohl ich wegen
des eigenartigen Verlaufs des Sägeblattes erhebliche technische Bedenken habe,
gebe ich die Darstellung
Bild
17b: Bruchstück eines römisches Sägeblattes um 250 nach Chr.

hier
wieder. Ich wüßte keine andere Erklärung für sie. Vielleicht ist der obere
Teil des Sägeblattes so weggebrochen, daß man den Bruch nicht mehr erkennen
kann, die helle Bruchstelle unterhalb der Hände des oberen Sägers kann ja auch
zum Hintergrund gehören. Funde römischer Sägen bieten im Vergleich zu den
bisher besprochenen Darstellungen auf Denkmälern nichts Neues. Meist kamen nur
die Sägeblätter
Bild
17c: primitive römische Sage, um 250 nach Chr.

und
auch diese nur bruchstückweise, zu Tage. Eine in Rom gefundene Bronzesäge mit
Heft ist hier auf Bild 17a abgebildet. Diesseits der Alpen fand man im
Römerkastell Saalburg die hier auf Bild 17b und Bild17c abgebildeten Sägen aus
Eisen. Das auf Bild17c dargestellte Stück ist das eine Ende von einem Blatt
einer Rahmensäge. Wir sehen rechts die Öse zum Einhängen des Blattes.
Der
dritte Fund (siehe Bild 18a) beglaubigt, daß der römische Kulturkreis für
Schrotsägen eine Verzahnung kannte, die auf jeden Zahn eine Art Vorschneider
trägt (18).
Auffallend
ist, dass man auf der Saalburg wohl erhaltene hölzerne Arme zu Rahmenssägen
fand (19), die eine recht ungünstige Anordnung der Spannung zeigen. Unser
Mittelbaum ist hier so beiseite gerückt
Bild
18a: eiserne römisches Sägeblatt mit Vorschneidern an den Zähnen um 250 nach
Chr.
Worden,
daß bis zur Spannkordel ¼, bis zu den Nieten des Sägeblattes etwa ¾ Abstand
ist. Bedingt wurde diese Anordnung dadurch, daß die Römer, drehbare Hefte zur
Verdrehung der Sägeblätter nicht kannten.
Bild
18b: römische Rahmensäge um 250 nach Chr.
Bei
den Sägen der Saalburg läßt sich deutlich nachweisen, daß die Sägezähne
geschränkt wurden. An einem messerartigen Werkzeug der Saalburg findet sich
nahe am Heft ein Einschnitt, der in seiner Weite und Tiefe den Einschnitten
unserer Schränkeisen entspricht (20). Man nimmt an, daß es sich um ein
Schnitzmesser eines Tischlers handelt, der den Einschnitt zum Schränken der
Säge verwendete.
In
den Pfahlbauten zu Wollishofen am am Züricher See fand man ein Stück von einem
Sägeblatt, das hinter einer Reihe von Zähnen eine eigenartige Strichteilung
enthält. Es scheint so, also ob der Handwerker sich ehemals diese Teilung
zuerst gemacht habe, um danach die Zähne in gleichen Abständen enfeilen zu
können. Die Wiedergabe der Photographie <siehe unten> ist leider nicht so
deutlich wie das Originalstück, das sich im römisch-germanischen Zentralmuseum
in Mainz befindet (21).
Bild
19: Fragment einer feinen Säge aus dem Pfahlbau zu Wollishofen am Züricher See
Das
römische Altertum kannte neben diesen verschiedenartig gezahnten Sägen für
Holz die ungezahnte Säge für Stein. Plinius, der Verfasser der römischen
Naturgeschichte, berichtet ums Jahr 77 unserer Zeitrechnung (22) über den
Marmor: „das Schneiden geschieht durch Sand und nur scheinbar durch Eisen,
denn die Säge drückt in sehr schmaler Linie auf den Sand, wälzt denselben
durch Hin- und Hergehen, und schneidet so unmittelbar durch die Bewegung.“ Das
ist die gleiche Technik des Steinsägens, die wir noch heute ausführen.
Die
großen Sklavenmassen des Altertums verrichteten alle, auch die schwierigsten
und eintönigsten Arbeiten, und so kam es, daß die Maschine nur da einzugreifen
brauche, wo der Sklavenarm nicht zufassen konnte. Das Altertum kannte
Windräder, Wasserräder und Göpel; aber es verwendete sie nur selten, weil
Mühlen, Pumpen und andere Maschinen von Sklaven bewegt wurden.
Eine
der weinigen Nachrichten über Wasserkraftanlagen des Altertums bezieht sich auf
Sägemühlen. Der römische Dichter Ausonius besingt ums Jahr 369 n. Chr. In
feinem Mosel-Gedicht <Vers 361> mit wenigen Worten, daß man an der Roser
Steinsägen durch Wasserräder betreibe.
Bild
20: Zwei Sägen auf einem römischen Altarstein um
90 nach Chr.
Diese
Nachricht von einem mechanischen Sägewerk bleibt aber lange vereinzelt.
Im
Gotischen ist eine Benennung für das Sägewerk nicht nachweisbar. Im
Altnordischen heißt das Werkzeug „sog“, im Angelsächsischen “saga“ und
„sagu“ und im Althochdeutschen schrieb man „saga“ und „sega“. Moritz
Heyne, der ausgezeichnete Kenner der deutschen Vergangenheit, glaubt (23), daß
das alte, unvollkommene, heimische Sägewerkzeug, wie es uns aus Funden der
Stein- und Bronzezeit bekannt ist, nach römische Vorbildern in Deutschland zu
eine leistungsfähigen Instrument für die Bauleute wurde. Ich kann dieser
Ansicht nicht beistimmen. Sie ist eine rein philologische. Wir wissen ja nicht
einmal lückenlos, was die Römer an Sägen hatten. Ein paar Textstellen und die
wenigen zufällig erhaltenen, hier (siehe Bilder 13–19) abgebildeten großen
Sägen sind uns bekannt. Jeder Tag kann uns einen neuen Fund, ein neues Relief
bringen und uns mit neuen Formen bekannt machen. Alles, was wir heute über
Geschichte der Technik schreiben, ist von dem zufällig erhaltenen Material
abhängig und deshalb bin ich sehr vorsichtig, etwas Wahrscheinliches für etwas
unbeugsam Sicheres auszugeben.
Neben
dem gemeingermanischen Wort „saga“ findet sich im Angelsächsischen auch die
Bezeichnung „snide“. Die Säge ist ethymologisch mit anderen schneidenden
Instrumenten verwandt. So heißt die Sense im Althochdeutschen „segansa“,
die Pflugschar „seh“, die Sichel „sihhila“ und das Messer „sahs“.
Ursprünglich gehen dieseWorte auf die lateinische Bezeichnung für „schneiden“
= „secare“ zurück. Bemerkenswert ist, daß man im Althochdeutschen unter
einer Saga oder Sega auch eine Feile verstand.
Bild
21: Symbolische Säge, Malerei des 10. Jahrhunderts, aus einer Bibel zu Paris
In einer lateinischen Bibel
des 10. Jahrhunderts ist eine große Säge abgebildet, die einem Heiligen durch
den Kopf gezogen wird. Die Zeichnung ist wohl ungenau, weil an dem Rahmen keine
Spannung für das Sägeblatt zu fehlen ist (24). Eine
frühe mittelalterliche Malerei des Sägens findet sich in einer kostbaren
Bilderhandschrift im Kloster Monte-Cassino in Italien. Die Handschrift ist im
Jahre 1023 entstanden, enthält eine Übersicht über das menschliche Wissen und
Können und ist mit vielen Malereien geziert. Wir
sehen hier unten zwei Arbeiter, nach damaliger Sitte wenig bekleidet, beim
Sägen. Das Bild gehört zum Abschnitt „Über den Marmor“ und soll
darstellen, wie eine Säule aus buntem Marmor, in Platten zersägt wird. Wir
sehen unten die hölzerne Befestigung der Säule, oben aber eine Rahmensäge,
wie sie die Tischler benutzten (24a). Der Maler hat nicht bedacht, daß man
Steine mit einer ungezähnten Säge zerteilt. Eine einzähnige Säge wir uns ums
Jahr 1100 von einem Mönch Namen Theophilus beschrieben, der ein umfangreiches
Buch mit Anweisungen
Bild
22: Rahmensäge ohne drehbares Sägeblatt, Malerei aus dem Jahre 1023
für
die Herstellung aller möglichen kirchlichen Geräte verfaßte. In dem Abschnitt
über das Tauschieren beschreibt Theophilus eine Maschine, die ich hier mit
aller Vorsicht rekonstruiert habe. Beim Tauschieren ritzt man das zu verzierende
Eisen nach einer aufgetragenen Zeichnung ein und hämmert in dieser Ritz
silberne oder goldene Fäden. Der Ritz muß möglichst gleichmäßig werden.
Sonst wird die Verzierung unansehnlich. Theophilus sagt (25): ..... „.... Wenn
du also das Eisen bearbeitet und daraus Sporen oder andere Gerätschaften ....
gemacht hast und sie mit Gold oder Silber schmücken willst, so nimm reinstes
Silber und mache es durch Hämmern sehr dünn.“ Theophilus spricht allo hier
von der Verzierung durch Tauschieren. Man muß zur Anbringung der dünnen
Silberstreifen Einschnitte in das Eisen machen. Dies soll mittels folgender
Maschine geschehen: „Dann habe eine Maschine aus Eichenholz, einen Fuß im
Durchmesser und gedrechselt. Sie sei am Umfang dünn und in der Mitte auf jeder
Seite dicker, hier sei ihr ein anderes gekrümmtes Holz, daran sie sich drehen
läßt, durchgesteckt, Diesem sei an einem Ende ein anderes gebogenes Stück
Holz angefügt, mit welchem (das Ganze) herum bewegt wird. Hast du dieses Rad
nun zwischen zwei Säulen gestellt, so mache an dem Umfang desselben Einschnitte
gleich Stufen, die nach rückwärts gekehrt sind. Die Säulen, zwischen denen
das Rad liegt, seien fest u8nd der Breite nach am Gestell befestigt, so daß das
gekrümmte Holz zur Rechten stehe. Noch befinde sich zur Linken

Bild
23: Rekonstruktion einer einzähnigen Säge, die man auch als Meißelmaschine
ansprechen kann,
nach einer Beschreibung von Theophilus, etw aus dem Jahr 1100
vorn
neben dem Rad eine Säule, an der ein dünnes Holz angebracht sei, und zwar so,
daß es auf das Rad zu liegen komme, und es habe an der Spitze ein dünnes
Stück Stahl, so lang und breit, wie der Nagel eines Daumens. Dies (Stück Stahl
sei) in einem Licht fest eingefügt und sehr scharf, sodaß bei der Umdrehung
des Rades, während das Holz immer von Stufe zu Stufe fällt, der so in zuckende
Bewegung gebrachte Strahl, was in seine Nähe gebracht wird, schneidet (incidt).
Wenn du nun einen Sporn . . . . hast, so stelle ihn auf brennende Kohlen, bis er
schwarz wird; wenn er kalt wurde, halte ihn in der Linken und drehe das Rad mit
der Rechten, nähere ihn dem Stahl, schneide mit Sorgfalt überall . . . .“
Unklar ist die Teststelle von Theophilus nur dort, wo er zum zweiten Mal von
einem gekrümmten Holz spricht. Mindestens ist die zweite Krümmung nicht
notwendig, und ich habe sie deshalb in der Rekonstruktion durch einen geraden
Kurbelgriff ersetzt.
Ein
selbsttätig arbeitendes Sägewerk mit
Wasserkraft wird von dem um 1245 wirkenden französischen Ingenieur Wilars
entworfen. Bei der Skizze steht nur vermerkt: „Auf diese Art macht man eine
Säge, um selbsttätig zu sägen.“ Um die Skizze besser verständlich zu
machen,

Bild
24: selbsttätig arbeitendes Sägewerk mit Wasserradbetrieb, Reiseskizze um 1245
habe
ich Buchstaben eingefügt: a stellt den Bach dar, der das unterschlägige
Wasserrad b treibt, auf dessen Wellbaum die vier Daumen c sitzen. Diese drücken
die Hebel d und mit ihnen die Säge e nieder, die durch den federnden Baum f
wieder hochgezogen wird, g ist der in den Führungen h gleitende Balken, den das
Zackenrad i gegen die Säge vorschiebt.
Bild
25: symbolische Säge, mit der ein Herz zersägt wird, Stickerei um 1350 - 1400
Diese
Zeichnung des Wilars ist ein interessantes Beispiel für die Projektionsart des
Mittelalters, die einen noch so komplizierten Apparat in einer einzigen Ebene
klar und deutlich darzustellen imstande ist. Im ersten Moment vermutet wohl
niemand in dem hoch oben schwebenden Rad ein Waffenrad, doch wenn man sich in
diese Darstellungsart hineingelebt hat, gewinnt auch der Laie hieraus schneller
ein Verständnis von einer Maschine, als aus unserer dreiseitigen
Projektionsart. Ebensoviel Großzügigkeit wie Wilars und viele feiner
Nachfolger in diesen Darstellungen bekunden, ebenso viele Fehler und
Unmöglichkeiten bergen sie darinnen. Es würde hier z. B. nach der Stellung der
Schaufeln am Rad b der zu sägende Balken g durch das Zackenrad i von der Säge
weg statt gegen sie bewegt werden. Es müßte endlich das Hebelwerk d genauer
angegeben werden.
Wilars
war ein weitgereister französischer Architekt und Ingenieur, der in einem uns
erhalten gebliebenen Skizzenbuch verschiedene Maschinen, Brücken und Bauwerke
aufgezeichnet hat(26), die er auf seinen Reisen kennen gelernt.
Das
älteste in Deutschland beglaubigte Sägewerk mit Wasserbetrieb war die
Hanrey-Mühle in Augsburg, die für das Jahr 1322 nachweisbar ist.(27)
Soweit
sich die Chroniken der deutschen Städte übersehen lassen, wird erst weit über
hundert Jahre später von einer anderen deutschen Sägemühle aus Breslau
berichtet, die im Jahr 1427 in einer Pachtabrechnung genannt wird(28). 1490
kaufte Erfurt einen Wald, um eine Sägemühle darin anzulegen(29).
Eine
prächtige Stickerei in Seide und Gold, die aus dem Besitz der Grafen von
Champagne stammt, wird im Schatz der Kathedrale zu Troyes aufbewahrt(30). Die
Kleidung der Figuren läßt darauf schließen, daß dieses Stück, das wohl ein
Geldbeutel oder Klingelbeutel gewesen ist, aus der Zeit von 1350–1400 stammt.
Zwei Frauen sägen mit einer Rahmensäge ein menschliches Herz. Es soll
sinnbildlich dargestellt werden, daß die Frauen den Männerherzen blutige
Schmerzen bereiten. Rettend kommt aus einem Wolkengebilde eine Hand mit einem
Beil, um die Säge zu zerschlagen. Vom Himmel her kommt also den irdischen
Liebesschmerzen die einzige Rettung.
Der
Nürnberger Bürger Konrad Mendel stiftete 1380 ein Asyl für zwölf alte,
jedoch gesunde arme Handwerker. Jedes Mitglied der Brüderschaft porträtierte
man in arbeitender Stellung in Hausbüchern(31) der Stiftung. So besitzen wir
von 1380 bis 1797 über 300 sehr wertvolle Bilder von arbeitenden Nürnberger
Handwerkern. Leider ist eines der Porträtbücher, das von 1549 bis 1791 reicht,
verschollen.
Unter
den ersten 12 Brüdern ist als fünfter ein „Säger“ abgebildet. Das Blatt
ist aber leider stark beschädigt; denn es ist seit langer Zeit das erste Blatt
des Buches, weil die vier voraufgehenden Blätter weggerissen sind. So hatte es
keinen Zweck, die Bruchstücke dieses Bilden photographieren zu lassen. Eine
Beischrift zu dem Bilde sagt: „Der fünft bruder hyess Hans vnd was ein Seger“.
Ums
Jahr 1398 wurde im Mendelschen Stiftungsbuch der 47. Bruder der Stiftung, Karl
Schreyner porträtiert. Wir sehen ihn an
Bild
27: Rahmensäge mit drehbarem Sägeblatt; Nürnberger Malerei von etwa 1398
einer
der damals gebräuchlichen sehr einfachen Hobelbänke bei der Arbeit. Die Bank
hat noch keine Schraubklemmen, sondern nur Löcher zum Einschlagen hölzerner
Bankpflöcke. Im Vordergrund steht eine Truhe und daneben ein kleiner Schrank.
An der Wand der Werkstätte hängt eine schön geschweifte Rahmensäge.
Bild
28: Rahmensäge mit drehbarem Sägeblatt; Malerei vom Jahr 1444
Eine
ähnliche Säge sehen wir beim 136. Bruder der Mendelschen Stiftung, der 1444
starb. Zwei
interessante Sägen sind auf einem militärischen Zimmerplatz zu sehen, der im
Jahr 1460 in einer französischen Bilderhandschrift sorgfältig

Bild
29: Sägen französischer Zimmerleute aus dem Jahr 1460
dargestellt
ist. Die in der Nationalbibliothek zu Brüssel befindliche Handschrift
verherrlicht die Taten Karls des Großen(32). Auf einem der Bilder (oben) ist
ein Brückenbau zu sehen, der von den Soldaten Karls des Großen vor einer
feindlichen Festung ausgeführt wird. Die an der Brücke arbeitenden Werkleute
sind durch eine Plankenwand gegen die feindlichen Geschosse, die damals keine
große Reichweite hatten, geschützt. Hinter der Brücke steht – anscheinend
auf Pontons – ein sogenannter Wandelturm,
Bild
30: der Prophet Jesaias mit der Säge, Kupferstich des 15. Jhdts.
von
dem aus die Bedeckungsmannschaft der Handwerker den Feind in der Festung
beschießen kann. Am
Ufer sehen wir werktätiges Leben: es wird alles hergerichtet, was zum Bau
notwendig ist. Im Hintergrund, am Wald, werden die gefällten Bäume von
Zimmerleuten zugerichtet und im Vordergrund zu Konstruktionen zusammengesetzt.
Bild
31: Bohr-Säge aus dem Dresdner Zeughaus, etwa von 1640
Auf
zwei Böcken liegt ein schweres Bord, das von zwei Mann zersägt wird.
Beachtenswert sind an der hier abgebildeten Säge die beiden voneinander
verschiedenen Handgriffe. Der obere sitzt an zwei schräg stehenden Eisen in der
Verlängerung des Rahmens; der untere auf dem Querholz des Rahmens.
Ein
Vergleich mit der Preisliste einer heutigen französischen Sägenfabrik ergab,
daß diese Form der Säge noch in Frankreich zu finden ist. Es ist
beachtenswert, wie sich die Formen der Werkzeuge oft Jahrhunderte lang
unverändert erhalten. Rechts im Vordergrunde sehen wir neben dem Mann, der ein
Loch in das Gebälk bohrt, eine der im Mittelalter beliebt gewesenen
schwertförmigen Stichsägen. Bei diesen Sägen stehen die Zähne immer auf
Stoß und die Zahnkante ist bauchig. Der Griff ist so lang, daß er mit beiden
Händen erfaßt werden kann. Griff und Sägeblatt sind durch einen runden
Schutzteller von einander getrennt.
Die
Säge ist das Symbol des Propheten Jesaias, den wir hier mit einer mächtigen
Trecksäge mit rundem Rücken sehen. Die technisch wie künstlerisch gleich
wertvolle Darstellung ist von einem unbekannten Meister in der zweiten Hälfte
des 15. Jahrhunderts in Kupfer gestochen worden(33).
In
den Ingenieur-Handschriften, die im Mittelalter vor Erfindung des Buchdrucks
für Städte und Burgen zu Verteidigungszwecken geschrieben wurden, wird die
Säge als notwendiges Werkzeug häufig erwähnt.
Da
wir die Zeiten verlassen, die man als Mittelalter bezeichnet, wären einige
Spielformen von Sägen zu besprechen.
Im
Zeughaus zu Schwarzburg in Thüringen wird ein Schwert aufbewahrt, das an einer
Kante des Klinge eine starke Säge trägt. Die Klinge ist 108 cm lang, nahe der
Spitze befindet sich ein Lock. Hier zog man ein Seil durch, um einen zweiten
Mann an der Säge anfassen zu lassen. Diese eigenartige Verbindung von Waffe und
Werkzeug soll ums Jahr 1490 entstanden sein.
Im
Germanischen Nationalmuseum zu Nürnberg wird ein Kriegswerkzeug aufbewahrt, das
man „Bohr-Säge“ nennen könnte(31). Es besteht aus einem starken hölzernen
Stiel von 120 cm Länge, der an einem Ende mit einer kräftigen Eisentülle
versehen ist. Aus dieser Tülle läßt sich ein vierkantiges Werkzeug
herausziehen und durch ein eingeschobenes Eisen feststellen. Oben trägt das
Werkzeug einen Bohrer und darunter eine kräftige Säge. Man näherte sich mit
diesem Stück einem feindlichen Tor, bohrt dieses an und sägte dann schnell das
Schloß oder die Schloßnieten heraus. Die ausgezogene Säge hat eine Länge von
28 cm. Diese Bohrlänge stammt aus dem Dresdner Zeughaus und ist, wenn man eine
Datierung versuchen soll, wohl ums Jahr 1640 entstanden(34).
Seilsägen
waren bei den Bewohnern der Landenge von Panama in Gebrauch, ehe die Europäer
nach Amerika kamen. „Die Einwohner machen Seile von einem gewissen Kraute,
welches von ihnen Neqvon oder Henechen genennet wird, und solche Blätter hat,
die einer Distel ähnlich sehen, mit denen sie so, wie wir mit dem Hanff oder
Flachs, umzugehen pflegen, und sie nicht allein zum binden brauchen, sondern
auch Eisen damit zu schneiden: Denn sie ziehen diese Stricke wie eine Säge hin
und her, und thun das rauhe Ende auf die Stelle, wodurch sie schneiden wollen.“
Der Berichterstatter vergaß hier zu sagen, ob die Eingeborenen mit den
Pflanzenfasern allein mühsam sägten, oder ob sie Corund, Schmirgel oder etwas
ähnliches hinzufügten(35).
Im
Jahr 1790 sägte ein Italiener, der in Kassel ansässig war, Mosaiksteine mit
einer „zärtern Säge, von doppeltem übereinander gedrehtem Drat“(36).
Der
Kuriosität halber sei hier ein Versuch angeführt, den man 1850 machte: „Papierscheiben
von 6 Zoll Durchmesser, die mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 500 Fuß per
Secunde rotiren, schleifen von englischen Feilen an den entgegengehaltenen
Stellen den Hieb augenblicklich ab“(37).
Als
„türkische Sägen“ bezeichnet man heute diejenigen, derne spitze
Sägezähne auf das Sägeheft hin stehen. Diese Sägen schneiden also nicht beim
Stoß, sondern beim Zug. Das Wort „türkisch“ hat nach alter Überlieferung
die Bedeutung „weit hinten, im Orient“. Und in der Tat:
Bild
33: zwei Metallsägen und eine türkische Säge
des Kurfürsten August von Sachsen von etwa 1570
irgendwo
im Orient liegt eine Grenzlinie, jenseits der verschiedenen technischen
Bewegungen entgegengesetzt den Bewegungen bei und verlaufen. Einige Beispiele:
die weisende Spitze der Nadel im Kompaß ist bei den Chinesen und Japanern die
nach Süden zeigende;

Bild
34: prächtig verziertes großes Sägeblatt aus dem Besitz des
Kurfürsten August von Sachsen, um 1570
das
Hobeleisen steht mit der Schneide gegen den Arbeiter hin; man dreht die Schraube
nach links hinein und nach rechts hinaus. So sägt man auch jenseits dieser noch
unbekannten Grenzlinie im Orient ziehend, nicht stoßend. Dies ist besonders bei
den Chinesen und den Japanern der Fall.
Die
älteste mir bekannte Säge dieser Art wird im Historischen Museum zu Dresden
aufbewahrt (Bild 33 unten). Sie stammte aus dem Besitz des Churfürsten Vater
August von etwa 1570.
Als
„ostindische Säge“ wurden die beim Zurückziehen wirkenden Sägeblätter im
Jahr 1834 in unserer technischen Literatur bekannt, und es wurde dabei darauf
hingewiesen, daß das Sägeblatt hier viel dünner sein könne. Mithin säge man
mit einer ostindischen Säge
leichter, als mit einer europäischen (38).
Mögen
die Sägezähne auf Zug oder Stoß gestellt sein, immer bedingen sie Verlust an
Zeit, weil man die Säge der Zahnstellung entgegen wieder zurückbringen muß.
Es war deshalb eine bedeutsame Erfindung, die Sägezähne so anzuordnen, daß
die sowohl beim Zug als auch beim Stoß wirkten. Man
Bild
35a: Säge mit M-Zähnen, Skizze von Leonardo daVinci, um 1488 - 1497
könnte
glauben, diese Erfindung sei eine absichtlichte Vereinigung unserer stoßenden
Säge mit der ziehenden säge der Orientalen. Solche Schlüsse aber darf man in
der Geschichte der Erfindungen nicht machen. Aus Abbildungen des Altertums und
des Mittelalters und aus den wenigen gefundenen Stücken ist nicht zu ersehen,
welche Gestaltung die Zähne hatte. Man kann nur annehmen, daß die Formgebung
bei jedem Meister, der Sägen machte,
Bild
35 b: Sägewerk mit Handbetrieb und Drehbank;
Skizzen von Leonardo da Vinci ums Jahr 1500
eine
willkürliche war. Der erste, von dem wir mir Sicherheit wissen, daß er
M-förmige Zähne bewusst verwandte, war Leonardo da Vinci, der vielseitige
italienische Künstler und Generalingenieur (39). Aus den tausenden Skizzen, die
Leonardo aus seiner technischen Praxis, wie auch als Erfinder hinterlassen hat,
besitzen wir in einem kleinen, zu Paris aufbewahrten Notizbuch, die hier
wiedergegebene Skizze, unter der die Worte stehen: „Doppelte Säge, die
ziehend und stoßend operiert.“ Dieses Notizheft Leonardos stammt aus den
Jahren 1488–1497 (40).
Leonardo
da Vinci beschäftigte sich auch mit der Konstruktion von Sägewerken. Den
Antrieb zu einem solchen skizziert er dicht neben dem frühsten bekannten
Entwurf zu einer Drehbank mit Tretvorrichtung. Die Drehbank stößt mir dem
Spindelstock = Balken und dem Fußtritt an das Schwungrad des Sägewerks; es ist
also nicht schwer die Zeichnungen der beiden Maschinen auseinander zu halten.
Die Säge sitzt in einem Rahmen und wird oben und unten von je einer Kurbel
gefasst. Unten trägt die Kurbelachse eine Schwungscheibe, und wir müssen
annehmen, daß die beiden Kurbelachsen irgendwie zwangsläufig verbunden waren.
Der Antrieb der unteren Kurbel erfolgt mittels einer am Ausgang des Mittelalters
gebräuchlichen Hand = Schubstange.
Eine
Reihe kleine Skizzen von Leonardos Hand bezieht sich auf Sägewerke, dich diese
Skizzen sind nur flüchtig ausgeführt und stark vergilbt. Da sie nichts
Bemerkenswertes bieten, lohnt sich die Wiedergabe nicht (41).
Daß
man in holzreichen Ländern die Axt der Säge vorzog, lesen wir in der „Natürlichen
Historie von Norwegen“, die 1753 erschien. Es heißt dort: „Vor der Mitte
des 16. Jahrhunderts behaute man jeden Stamm und spaltete ihn mit der Axt in
zwei Planken, da er jetzt sieben bis acht Bretter gibt, da denn das meiste Holz
in Spähne zersplittert wird. Dieses geschieht noch an einigen Orten, wo keine
Sägewerke in der Nähe sind, insonderheit auf Sudenöer und im Amte Nordland,
wo sehr viele Jagden und Böte aus lauter dergleichen gehauenen Brettern gebaut
werden, die zwar doppelte di stark sind, aber auch allzuviele Stämme kosten“
(42)
Mit
der Angabe, dass man bis ums Jahr 1550 in Norwegen hauptsächlich mit der Axt
arbeitete, stimmt die Nachricht überein, daß erst um 1530 das erste Sägewerk
in Norwegen angelegt wurde (43).
Dan
späteren Kaiser Maximilian sehen wir in seiner Jugend mit einer großen Säge
in der Hand auf einem Holzschnitt von Hans Scheuflein aus dem Jahre 1514. Der
junge Fürst ist hier als Lehrling der Zimmerleute dargestellt (44).
Außer
dem Propheten Jesaias wird der Apostel Simon – nicht zu verwechseln mit Simon
Petrus – mit der Säge dargestellt, ja, er ist auch der Schutzpatron der
Säger; denn es wird von ihm berichten, daß er mit einer Missionsreise in
Persien von fanatischen Priestern lebendig in Stücke zersägt worden sei (45).
Der große Meister Lucas Cranach der Ältere hatte am 1593 in einer Serie „Das
Symbolum ..... der zwelff Aposteln“ (46) den Martyrertod des Simon grausig
dargestellt. Die Werkzeuge des Zimmermanns, darunter auch 2 Sägen, sind sehr
deutlich auf einem Holzschnitt dargestellt, der im Jahre 1546 in einem Buch
über die Perspektive erschien. (47)
Bild
37: Der jugendliche Maximilian als Zimmermann mit der Säge,
Holzschnitt von 1514
Um’s
Jahr 1550 überreichte der Nürnberger Mechaniker Hanns Lobfinger den
Stadtvätern ein handschriftliches Verzeichnis seiner mechanischen Erfindungen.
Es ist nicht veröffentlicht worden und neuerdings auch im Original
verschwunden. Aus einem älteren Auszug wissen wir aber, daß Lobfinger einen
ganze Reihe bedeutsamer Erfindungen machte und daß einige von ihnen der Zeit um
Jahrhunderte voraufeilten. So fertigte er auch Maschinen, „in welchen ein Rad
den Marmor oder andere Steine, welche man sonsten mit einer kupffern Sägen sehr
langsam durcharbeitete,
Bild
38: Die Säge als Marterinstrument; Holzschnitt von Lucas Cranach, 1539;
nach der im Mittelalter gebräuchlichen Strafe des Zersägens für
Landesverräter
ziemlich
förderlich durchschneiden muste“(48). Demnach verwendete Lobsinger schon vor
350 Jahren in Nürnberg die ungezahnte Kreissäge zum Steinschneiden. Diese
Erfindung ist um so erstaunlicher, als doch unsere heutige Kreissäge für
Steine (Bild 62) erst im Jahre 1833 in England erfunden wurde(49). Sonderbar
nur, dass Lobsinger nicht auf den Gedanken kam,
Bild
39: Zimmermannssägen; Holzschnitt von 1546
die
Scheibe zu zahnen, um Holz damit zu schneiden. Die Kreissäge für Holz wurde,
wie wir noch hören, erst 1793 erfunden. Jaques Besson, Ingenieur des Königs
von Frankreich, und der Nachfolger Leonardo da Vincis in diesem Amte, hat ums
Jahr 1565 eine Reihe von Maschinen gezeichnet. Nach seinem Tode (1569) wurden
diese Zeichnungen mit einem kurzen Text im Jahr 1578 zum ersten mal
veröffentlicht. Und später sind wiederholt neu gedruckt worden und auch in
andern Ländern erschienen(50).
Zwei
recht umständlich gebaute Sägewerke von Besson (Bild 40 und 41) sind für uns
interessant, wegen der Zahnstellung und er Zahnform.
Bild
40: Gatter-Sägewerk, Kupferstich aus dem Maschinenbuch von Besson 1578
Besson
hängt in den Gatterrahmen, der bei ihm schon aus Eisen konstruiert ist (Bild
40) das erste Sägeblatt mit den Zahnspitzen nach unten, das zweite mit den
Zahnspitzen nach oben, das dritte wieder
nach unten und das vierte wieder nach oben. So will er erreichen, daß das
Gatter beim Auf= wie beim Niedergang in je zwei Schnitten gleichmäßig belastet
ist.
In
einem andern Sägewerk (Bild 41) hängt Besson zwei Sägeblätter in den
Gatterrahmen ein, und er gibt den Zähnen eine Form, die man als ein umgedrehtes
M bezeichnen kann. Er erhält dadurch ein Sägeblatt, das in beiden Richtungen
schneidet.
In
dem Porträtbuch der Landauerschen Handwerkerstiftung in Nürnberg wird im Jahr
1571 ein Tischler abgebildet (Bild 42), in dessen Werkstatt wir eine Rahmensäge
sehen. Die Form hat sich so herausgebildet, wie sie noch heute meist zu finden
ist. Zwanzig Jahre später wird einer der Landauerschen Brüder, der nach der
bildlichen Darstellung
Bild
41: Gatter-Sägewerk, die Sägeblätter mit M-Zähnen, nach Besson 1578
ein
Säger war, als „Schalenschrodter“ bezeichnet. Das Wort bezeichnet einen
Handwerker, der mit der Schrotsäge Bretter sägt, die hauptsächlich zum
Verschalen der Dächer verwendet wurden. Wir müssen bedenken, daß die Häuser
des Kleinbürgers damals noch mit Holz gedeckt waren. Die Landauersche Stiftung,
die von 1510 bis 1806 bestand, nahm ähnlich der Mendelschen (Bild 26) zwölf
alte, arme Nürnberger Handwerker auf(51). Gegen Ende des 16. Jahrhunderts
mehren sich die gedruckten Anweisungen zum Maschinenbau. Es sind große
Tafelwerke, in denen die Ingenieure verschiedener Länder ihre Konstruktionen
zeichnerisch niedergelegt
Bild
42: Säge eines Tischlers, Nürnberger Malerei von 1571
und
erläutert haben. In einer Handschrift zu einem solchen später gedruckten
Maschinenbuch ist das hier dargestellte Sägewerk um 1580 von dem deutschen
Ingenieur Strada gezeichnet worden(52). Agostino Ramelli, Ingenieur des Königs
von Frankreich, veröffentlichte 1588 in einem solchen Werk mehrere Sägegatter
an denen die gleichschenklig,
Bild
43: Sägewerk, Handzeichnung von Strada, um 1580
dreieckige
Form der Sägezähne mit zwischenliegenden Unterbrechungen auffällt
(Bild 44)(53). Daß der Handwerker sich damals auch noch einfache
Sägewerke zu bauen wußte, erkennen wir aus zwei Bildern, die der Italiener
Veanzio um 1600 hinterlassen hat (Bild 45 und 46). Einmal ist eine Säge für
Holz, das andere Mal eine Gattersäge für Stein dagestellt(54).
Bild
44: Sägewerk, nach einem Kupferstich aus dem Maschinenbuch von Ramelli 1588,
zwischen den Sägezähnen sieht man Unterbrechungen
Der
Antrieb der Sägewerke geschah, wie wir sehen, entweder von Hand oder durch
Wasserkraft. Im Jahr 1592 gab der Holländer Cornelisz van Uitgeest den
Windrad=Antrieb für Sägewerke an und seitdem haben sich die sogenannten
Wind=Sägemühlen besonders in Holland bis auf den heutigen Tage erhalten. Im
Jahr 1633 errichtete ein Holländer in der Nähe von London eine solche Mühle
mit Windradbetrieb. Sie ging aber wieder ein und wurde später wiederholt neu
errichtet. Es erhoben aber gegen diese Maschinen die Arbeiter Einspruch und
zerstörten sie im Jahr 1768 (55). Auffallend spät finde ich den Antrieb eines
Sägewerks durch Göpel. Es war die Konstruktion des als Nationalökonom
Bild
45: einfaches Gatterwerk nach Veranzio, ums Jahr 1600
bekannten
Gelehrten Johann Joachim Becher. Er ging dabei von wirtschaftlichen
Gesichtspunkten aus und betrieb das Sägewerk durch Ochsen, „die man in den
Wald verführen kann / zu den Bäumen selbst; denn man kan mit leichter Mühe /
die geschnittenen Bretter verführen / als gantze Bäume“(56) Erst 1857 hat
man diesen Gedanken praktisch verwirklicht <Bild 64>.
Im
Jahr 1589 finde ich den ersten Hinweis auf eine gezahnte Säge aus Metall, die
Metall schneiden kann. Gimbattilsa della Porta, ein vermögender Edelmann aus
Neapel,
Bild
46a: einfache Steinlage, nach Veranzio, um 1600
der
lande Reisen im Ausland gemacht hatte, verfasste in zweiter Auflage im Jahr 1589
ein Buch, darin er alles das sammelte, was er im Gegensatz zu der Masse seiner
Zeitgenossen als „Natürliche Magie“ ansah. So erklärte er eine ganze Reihe
von physikalischen und technischen Vorgängen und zeigte durch Experimente, das
hier keinerlei Zauberei und Hexerei vorkomme. Bei dieser Gelegenheit erwähnte
er eine gehärtete „Säge aus Stahl“, die so kräftig sei, „dass sei Eisen
schneide.“ Dies ist sicherlich eine der frühesten, wenn nicht die früheste
Nachricht von einer Kaltsäge.
Bild
46b: Säge zum Zerkleinern von Brasilholz, Ausschnitt eines Kupferstiches von
1613
Porta
sag in der glichen Stelle auch, daß man Eisen unter Beifügung von Schmirgel
und Öl mit einem Kupferdraht schneiden könne (57).
Portas
Vorschlag scheint in dem betriebsamen England nicht unbeachtet geblieben zu
sein; denn am 11. Dezember 1618 erwarb Bewis Bulwer eines der ersten britischen
Patente auf eine Sägemaschine zum Zersägen
von Eisenbarren. Er wollte aus den abgesägten Streifen Nägel herstellen (58).
Besonders
Sägen hatte man früher, um das sehr harte, als Farbholz geschätzte Brasilholz
zu zerkleinern. Den Namen hat dieses Holz nicht von Brasilien, sonder es war
schon Jahrhunderte vor der Entdeckung
Bild
47: Sträflinge, Brasilholz sägend, Kupferstich von 1663
dieses
Landes in Europa bekannt und hieß „lignum bresilium“ oder „lignum
braxillii“(59). In Nürnberg bildeten di Brasilholzstoßer oder „Prisilgstoßer“
ein eigenes Gewerbe (60).
Das
Zersägen dieses harten Holzes geschah im 17. Jahrhundert und später in den
Zuchthäusern, d. h. in den Anstalten, in denen verwahrloste Jugendliche,
Landstreicher und Dirnen wieder zum ordentlichen Lebenswandel erzogen werden
sollten. Von unsern heutigen Zuchthäusern unterschieden sich diese Anstalten
also sehr. Auf einem niederländlischen Kupfertisch vom Jahr 1613 ist das Sägen
des Brasilholzes deutlich zu erkennen. <Bild 46>. An einem langen Eisen,
das mit Handhaben versehen ist,
Bild
48: Porträt von Adam Wybe, Erfinder der Eissäge, im Jahr 1637, das Porträt
von 1644
sind
zwei starke Sägeblätter seitlich in Knopfschlitzen befestigt und oben durch
zwei Paar Eisenbügel gehalten. Zwei Sträflinge ziehen diese Doppelsäge über
das in einem Bock eingespannte Farbholz, das dadurch in kleine Stücke zerteilt
wird, hinweg (61).
Auch
gemeingefährliche Verbrecher, die man fesseln mußte, wurden (Bild 47)
mit dem Sägen von Brasilholz in ihrer Zelle beschäftigt. Hier hat die
Säge im Jahr 1663, wenn die Zeichnung richtig ist, drei nebeneinander liegende
Blätter (62). Die Eisensäge scheint eine deutliche Erfindung zu sein; denn der
aus den Niederlanden stammende Ingenieur Adam Wyebe (Bild 48) erhielt im Jahr
1637 von der Stadt Danzig ein Patent auf seine Erfindung „Eis zu schneiden“.
Bild
49: Nürnberger Tischler mit leichter Rahmensäge, Malerei von 1679
Wyebe
hat diese Erfindung bis zu seinem Tod mit Vorteil ausgenutzt. Aus den noch
vorhandenen Akten (63) ließ sich aber nicht ersehen, welcher Art die
Konstruktion dieser Eisensäge war. Dieser Wyebe wurde später , 1644, berühmt
durch seine große Anlage einer Seilschwebebahn, die bei den Dazinger
Festungsbauten zur Wegschaffung großer Erdmassen lange in Betrieb war. (64)
Ein
sehr ausdrucksvolles Porträt eines Schreiners aus dem Landauer’schen
Bruderhaus (vgl. Bild 49) ist hier aus dem Jahre 1679 abgebildet (65).
Das
Wappen der Nürnberger Säge ist in einer mit Hunderten von Wappen gezierten
Handschrift abgebildet, di alle Ordnungen der Nürnberger Handwerker, die um
1680 in Gültigkeit waren, enthält (Bild 50). Die Säger führen ein
aufrechtstehendes, bauchiges, blaues Sägeblatt im Wappen (66).
Bild
50: Säge im Wappen der Nürnberger Säger, Malerei um 1680
Die
Werkstatt bildet im Jahre 1698 Christoff Weigel in einer Zusammenstellung der
wichtigsten Handwerke ab (67). Die Verse bei dem berühmten Kanzelredner Abraham
a Sancta Clara, der wegen seiner drastischen Vergleiche bekannt war. Wie sehen ,
wie der „Eberschmied“ dabei ist, die Zähne einer großen Säge einzufeilen.
Neben ihm liegen eingentümlich geformte, lange Sägeblätter, Meißel und
Bohrer. An der Wand hängen Rahmensägen und eine Metallsäge mit Griff. Außen
am Fensterkreuz hat der Meister eine Säge ausgehangen, um Käufer anzulocken.
Eigentliche Auslagen, Schaufenster, gab es damals bei Handwerkern nicht immer.
Bei
der Beschreibung der Abreiten des Messingbrenners, des heutigen Gelbgießers,
erwähnt Weigel sogar Gattersäten für Metall: „so gießen sie (Messing) zu
großen Tafeln und Platten, welche nachgehends durch den Messing=Schneider oder
Säger auf einem Werk=Tisch, gleich den Holtz=Schneide=Mühlen fest gemacht zu
ein= zwei= auch wohl drey Finger breiten Schienen, Zainen oder Stäben
zerschnitten oder gesägt werden“(68) >.
Bild
51: Der Eberschmied, Neberschmied oder Bohrerschmied, der auch Sägeblätter
für Holz und Metall anfertigte, Kupferstich von 1698
Schiller
hat sich in „Wallensteins Lager“ die ergötzlich polternde Redeweise des
Abraham a Sancta Clara zum Vorbild für seinen Kapuzinerpater genommen. Hier ein
Beispiel, wie Abraham in der Barockzeit beim „Säg=Müller“ erbaulich
schrieb: „Ich weiß eine Sau / die hat keine Augen / keinen Rüssel / keinen
Kopff / keine Füße / und ist doch eine Sau /
Bild
52:Die Sägen des Bleistiftmachers, Kupferstich von 1711
das
ist wunderbarlich; Ich weiß eine Sau / die hat keine Haut / keine Börsten /
kein Fleisch / kein Speck / ist doch eine Sau / das ist seltzsam; Ich weiß eine
Sau / die lebt nicht / und frißt doch mehr als eine gantze Heerde Sä / das ist
achtlich.“ Dann erzählt er unmittelbar von allerhand Flüssen des Altertums
und der neueren Zeit und sagt dann plötzlich: „Savus auf Deutsch die Sau /
ein vornehmer Fluß in Sclavonien. Diese Sau hat kein Maul / lebt nicht / und
frißt doch viel / da beist sie ein Stuck Acker hinweg / dort eine Reyh Wiesen /
anderwärts ein große Gestätt / an einem Ort ein halbes Dorff / unterhalb eine
gantze Au: Ey du grobe Sau / Anfänglich sei diese Sau ganz klein, später aber
werde es eine großmächtige Sau. So werde auch kein Mensch „auf einmal eine
grobe Sau / eine unzüchtige Sau.“ Also müsse man sich vor den kleinen
Sünden hüten, wenn man nicht in die großen fallen wolle. Zu seiner
Überschrift, dem Sägemüller, schwenkt Abraham
nach dieser Betrachtung virtuos mit dem Satz: „ Wann die Säg einmahl
recht ankommt und das Wasser treibt / ists gewiß / dass es bey Vorigem bleibt.“
Von da ab erzählt er alles mögliche über die Sägemühle, wo man sie anlegen
soll, und was man drauf schneidet. Plötzlich schwenkt er wieder in geistliche
Betrachtungen ab und schließt dann das Kapitel mit den Worten:“ Der
Säg=Müller gewohne sich gleich im Anfang zum Guten / so wird man von ihm sagen
können / daß er allezeit bey demselben verbleiben wird“(69)>.
Die
Säge eines verschwundenen Handwerks ist auf
Seite 52 abgebildet. Sie ruht in einem Bügel zwischen Werktisch und
Sitzbank des „ Bleiweiß=schneiders.“ Dieser Handwerker zerschnitt den
Graphit – damals Bleiweiß genannt – zu feinen Stäbchen, die man in Holz
faßte. Es ist also der Ahne unserer heutigen Bleistiftfabrikanten (70)>.
Eine
reichverzierte, mit künstlichem Eisenschnitt versehene Bügelsäge mit
Metallsägeblatt befindet sich im Kunstgewerbemuseum in Berlin (Seite 54). Sie
stammt etwa aus dem Jahr 1700 (71)>.
Es
ist mir aufgefallen, daß die Sägemühle den Zeichnern und Malern sehr selten
und recht spät eine Anregung gab; denn man findet die Mahlmühle für
Brotgetreide seit dem Mittelalter in einer endlosen Zahl von Darstellungen,
niemals aber die Sägemühle. Die frühste mir bisher bekannt gewordene
Darstellung einer sochen auf einem Kunstblatt stammt aus dem Jahr 1701 und auch
hier ist sie mit der Wassermühle und der Windmühle zusammen in der gleichen
Landschaft zu sehen (72)>. (Seite 55).
An
einer recht versteckten Stelle fand ich, daß ein eiserner Spanndraht anstelle
des Spannstrickes bei der Rahmensäge ums Jahr 1700 von einem Niederländer
erfunden wurde. Der Frankfurter Patrizier (73)> v. Uffenbach besuchte im Jahr
1710 den Amsterdamer Machanker Metz und sah bei ihm „Sägen, welche ein
Gestell wie die gemeine Holz=Sägen hatten, außer daß an statt des Stricks ein
eiserner Drat mit mit einer Schraube an einer Seite daran war.“ Man hat diese
Rahmensägen, wie so manches
Bild
54: Bügelsäge für Metall, der Bügel in reicher, durchbrochener
Eisenschnittarbeit, Kunstgewerbemuseum zu Berlin, um 1700
Bild
46b: Sägemühle, Kupferstich von 1701
andere
Werkzeug, bisher irrtümlich für eine amerikanische Erfindung gehalten.
Ums
Jahr 1695 erschienen in Paris Abbildungen von Handwerkern, die im damaligen
barocken Geschmack mit ihren eigenen Werkzeugen oder
Fabrikaten bekleidet waren. Man fand an solchen Bildern Geschmack und es kamen
bis etwa 1730 mehrere Serien solcher Kunstblätter „der mit ihren eigenen
Arbeiten und Werckzeugen eingekleideten Künstlern, Handwerckern und
Professionen“ heraus. Oben ist die Frau des Wagners dargestellt, die in der
rechten Hand eine große Säge hält. Die Schnecken des Haares, die Puffärmel
und die Krinoline sind aus Wagenrädern gebildet und rings um den Reifrock herum
hängen alle möglichen Werkzeuge <74>
.
Bild
56: Säge in der Hand einer mit ihren eigenen Werkzeug eingekleideten
Wagnersfrau, kolorierter Kupferstich um 1730
Der Laubsägen-Bügel wird 1763 in dem
gewaltigen französischen Werk abgebildet, das eine Reihe von Gelehrten, die
Encyclopédisten, über alle die bis dahin unbeachtet gebliebenen Gebiete des
menschlichen Willens verfaßte. Sie wollten das zur menschlichen Tätigkeit
Notwendige, bis in die kleinsten Einzelheiten wissenschaftlich ebenso
sorgfältig behandeln, wie man seit Jahrhunderten die Einzelheiten der reinen
Geisteswissenschaften
Bild
57: Laubsäge, französischer Kupferstich von 1763
Behandelt
hatte. So entstand unter dem Titel „Encyclopédie“ ein Werk von 34
Foliobänden mit über 3000 großen Kupfertafeln. Jedes einzelne Gewerbe, jedes
Handwerk wir sorgsam beschrieben und alle feine Maschinen und Werkzeuge werden
bis in die Einzelheiten abgebildet. Hier sehen wir oben die Laubsäge samt der
Spannvorrichtung. Sie wurde damals von den Schachtelmachern benutzt <75>.
Die Rahmensäge des französischen
Schachtelmachers hatte ums Jahr 1750 die auf dem Bild 58 gezeigte Form.
Der
erste, der den später so überaus fruchtbar gewordenen Plan hatte Papier aus
Holz herzustellen, der Regensburger Prediger Jacob Christian Schäffer, erstand
1768 eine originelle Sägemaschine (Bild 59). Der alte Herr hatte wohl selbst
ein Bedürfnis, sich zwischen den anstrengenden gelehrten Arbeiten Bewegung zu
verschaffen. So ließ er sich von dem Regensburger Tischler Simmerding die hier
abgebildete Maschine (Bild 59) bauen, probierte sie aus und schrieb fugs ein
Buch darüber. In einem großen geschweiften und verzierten Gestell hängt an
einem Pendel eine Rahmensäge. Legt man auf zwei Konsolen ein Stück Holz, dann
kann man im Wohn- oder Arbeitszimmer „zur Leibesbewegung für Gelehrte und
Kränkliche“ nützlich Brennholz sägen <76>.
Die
soeben oben erwähnte Encyclopédie wurde von dem Berliner Gelehrten Johann
Georg Krünitz für die deutschen Verhältnisse passend übersetzt und ergänzt.
So entstand das größte bisher in Deutschland überhaupt erschienene,
zusammenhängende Werk, ein Lexikon, das von A bis Z 242 Bände umfasst. Im 10.
Band dieses Riesenwerkes
Bild
58: Rahmensäge eines französischen Schachtelmachers, Kupferstich von 1763
steht
auch eine Nachricht von der Eissäge: „Um das Eis eines Grabens oder Flusses
zu durchschneiden und zu öffnen, bedient man sich einer Maschine, entweder in
Gestalt eines Pfluges, oder in Gestalt einer Säge, welche von Menschen in
Bewegung gesetzt wird“ <77>.
Im 34. Band sagt Krünitz, daß man in
der Geschützgießerei die angegossenen Trichter nach dem Erkalten „mit einer
großen Säge, welche von 4 oder 5 Menschen an ihrem eisernen Bogen geführt
wird“ abschneide <78>. Hier wird also eine Bügelsäge zum
Metallschneiden in recht beträchtlichen Abmessungen verwendet.
Wir hören vorher, daß der
Nürnberger Mechaniker Lobsinger ums Jahr 1550 die Kreissäge zum Schneiden von
Stein erfunden hatte. Die Kreissäge für Holz und Metall ist eine Erfindung von
Samuel Bentham in Westminster. Er nahm am 23. April 1793 das britische Patent
Nr. 1951. Der Antrieb sollte durch Dampfkraft erfolgen und die Beschreibung
läßt, obwohl sie ohne Zeichnung eingereicht wurde, erkennen, daß ein
kreisrundes, gezahntes Sägeblatt zwischen zwei Flanschen eingespannt, nach
einer Richtung hin umläuft. Die Säge soll rohe Werkstücke, wie sie aus der
Gießerei oder aus der Schmiede kommen mit geraden Kanten verschieben und hoch
und tief verstellen. Die Sägeblätter sollen entweder aus Stahl oder aus Eisen
mit aufgeschweißtem Stahlkranz bestehen. Größere Blätter werden aus einem
eisernen Stammblatt mit angesetzten Ringausschnitten hergestellt <79>.
Bild
59: Reich verzierte Sägemaschine, die im Zimmer zur Leibesbewegung benutzt
wurde; Kupferstich von 1768
In
der Literatur ist die Angebe verbreitet, die Kreissägen seien die Erfindung
eines Deutschen namens Gervinus. Trotz vieler Mühe habe ich nichts über einen
Mann dieses Namens und über diese seine angebliche Erfindung feststellen
können. Nach einer andern Lesart sollen die Kreissägen zum Zersägen von Eis
im 18. Jahrhundert im Uralgebirge <80> verwendet worden sein. Mir
erscheint diese Nachricht, obwohl keine Quelle dafür angegeben wird, glaubhaft,
weil man im Ural auch frühzeitig rotierende Steinfräser benutzte <81>.
Im
Jahr 1799 ließ sich L. C. A. Albert in Paris die gezahnte Kreissäge als „scie
fans fin“ patentieren. Sie ist, wie wir unten erkennen, aus mehreren Segmenten
zusammengesetzt <82>. Die Erfindung wurde alsbald auch in Deutschland
bekannt gemacht <83>.
Die
französische Bezeichnung „Säge ohne ende“ hat oberflächliche Beobachter
veranlaßt <84>, die Albertsche Kreissäge für das zu halten, was der
Franzose heute darunter versteht: für eine Bandsäge.
Im
Jahre 1801 erfand Marc Isambard Brunel die Kronsäge, die aus einem Vollkreis
gebogenen Sägeblatt besteht und mit der gezahnten Kante kreisförmige und
bogenförmige Ausschnitte aus Holz macht <85>.
Im
Jahr 1806 werden in den vornehmen Häusern der Engländer große Vorlegemesser
gebräuchlich, die am Rücken scharfe Sägezähne haben, um die Knochen der
großen englischen Braten zu zersägen <86>.
Bild
60: Kreissäge, Patentzeichnung von 1799
Im
Jahr 1807 erfand der englische Ingenieur William Newberry die Bandsäge
<87>. Ob er sie im gleichen Jahr, wie man gelegentlich liest <88>,
auch gebaut hat, ist nicht nachweisbar.
Und
im Jahre 1808 ist die Erfindung der Furnierholzsäge für England zu
verzeichnen. Der Erfinder ist der soeben genannte berühmte englische Ingenieur
Brunel <89>.
Eine
verschwundene Erscheinung im Straßenbild ist der Sägenausrufer. Er durchzog
ehemals, wie viele andere Ausrufer, die großen Städte und pries feine Ware
durch einen melodischen Gesang an. Jahrhundertelang gab es fast für jede Gruppe
von verwandten Gegenständen solche Straßenausrufer, die ihre eigenen Melodien
riefen; denn durch den Tonfall konnten sie sich von der Straße aus besser
kenntlich machen, als durch ihre meist in fremdem Dialekt stehende Aussprache.
Die Sägenverkäufer kamen aus Thüringen, aus Westfalen und aus der damaligen
Grafschaft Henneberg in Franken. Ein nach Hamburg kommender Sägenhändler ist
im Jahr 1808 abgebildet (Bild 61). Er ruft singend: „Sagen koop!“
<90>.
Aus
einem Brief vom 27. Juli 1821 erfahren wir etwas über die ersten Anfänge der
deutschen Gußstahlindustrie zur Sägefabrikation. Friedrich Krupp schreib
damals an eine Remscheider Firma, er bäte sie „recht bald die bewußten
fertig gewordenen Sägen zu übersenden,denn in circa 8 Tagen wünsche ich
dieselben einem hohen Beamten, der alsbald von Berlin hier eintreffen wird, als
Muster vorlegen zu können“(91)>. Krupp bittet, in dem Begleitbrief zu
bemerken, daß diese Sägen von seinem Grßstahl gefertigt seien. Er will diesen
Brief dem
Bild
61: Hamburger Sägenhändler, Kupferstich von 1808
Hohen
Beamten zeigen und deshalb soll der Brief so eingerichtet sein, „daß ichihn
darf lesen lassen und mich auch auf Ihnen als Sachkenner beziehen kann.“
Weiter erfahren wir aus dem Briefe, daß man sich über die Härte des zu
verwendenden deutschen Gußstahles noch nicht
Bild
62: Steinsäge nach einer Patentzeichnung von 1833, (vgl. hier die Bilder 38 -
39)
einig
war. Krupp wünschte einen möglichst harten Gußstahl zu verwenden, der nur
nicht so spröde sein durfte, daß die Zähne beim Schränken abbrechen. Eine
selbständige Sägenindustrie gab es in Deutschland damals noch nicht. Die
Eisenwaren=Fabriken machten schlecht und recht Sägen mit anderen Werkzeugen
zusammen. Das ersieht man am besten aus einer Zeichenrolle vom Jahr 1765, in die
auf Anordnung des Kurfürsten Karl Theodor v. Berg die Warenzeichen der im
Bergischen Land tätigen Handwerker niedergelegt – meist in Siegellack
abgedruckt – find.
Bild
63: Eissäge,
aus der Illustr. Zeitung, 1858
Da
manche Handwerker angaben, wie lange ihre Vorfahren diese Zeichen schon führten
und für welche Gegenstände sie die Zeichen verwendeten, kann man die bergische
Sägenfabrikation bis etwa zum Jahr 1600 zurückführen. Hundert Jahre später
– um 1700 – sind schon viele Werkzeugmacher in dieser Industrie
beschäftigt. Heute sind in Remscheid eine Anzahl Fabriken ausschließlich mit
der Herstellung von Sägen beschäftigt. Untern ihnen ist die im Jahr 1822 –
also vor 100 Jahren – gegründete, im Besitz der Firma J. D. Dominicus
& Soehne befindliche Fabrik eine der ältesten. Das älteste deutsche „Fabriken=
und Manufacturen=Address=Lexicon“ von J. C. Gädicke <erschienen 1799>
kennt selbständige Sägefabriken nicht. Es sagt: „Sägeblätter, mehrartige,
lange, dünne, auf einer Seite mit Zähnen versehene Werkzeuge, so die
Eisenfabriken nach Gewicht, Dutzenden oder Stücken in den Handel bringen“.
Eine
Säge, die sowohl wegen der Antriebsart, als auch wegen ihrer Wirkungsweise für
die Zeit, da sie aufkam, originell ist, stammt vom Erfinder des Dampfhammers,
vom englischen Ingenieur Nasmyth. Dieser ausgezeichnete
Konstrukteur setzte 1849 eine ungezahnte, weiche kreisförmige Stahlscheibe auf
die Welle einer Dampfturbine. Er erhielt also eine Umdrehungsgeschwindigkeit von
mehreren tausend Drehungen in der Minute. Nähert man dieser Rundsäge
Schmiedeeisen, ungehärteten oder gehärteten Stahl, hartes Messing oder andere
Metalle, dann entstand eine breite Schnittfuge, aus der die Metallteilchen in
glühendem Zustand als gewaltige Funkengarbe herausschossen. Man hat diese
Sägen „Schnellreibsägen“ genannt. (92)
Bild
64: transportables Dampfsägewerk, 1857
Besonders
starke Sägeblätter wurden zu den Ausrüstungen der Polarexpedition des
vergangenen Jahrhunderts angefertigt. So sehen Sie auf Bild 63 die Expedition
des „Northstar“, der in den 40er Jahren in das Polarmeer gefahren ist, um
den verschollenen Nordpolfahrer Franklin aufzusuchen. Man hatte diese Säge
mitgenommen, um das Schiff, wenn es ins Eis eingefroren war, heraussägen zu
können. Das Blatt hatte eine Länge von 20 Fuß. Es wurde, wie wir sehen, an
einem Strick gezogen und unten im Wasser durch ein Gewicht beschwert.
Ein
transportables Dampfsägewerk (Bild 65), das man im Wald aufstellte, wurde 1857
auf der Wiener Ausstellung bekannt. Das Gerüst der Maschine wird zwischen zwei
Bäumen befestigt. Auf diese Weise wollte man zeit und Arbeit ersparen und auch
den Holzverlust, den die Axtarbeit mit sich bringt, vermeiden. Der Erfinder
dieser Maschine war der fälschliche Ingenieur Ludwig Zeschke (93).
Sägen
dieser Art wurden um 1675 von dem deutschen Nationalökonom Becher angegeben.
Neuerdings wurden
Bild
65: transportables Handsägewerk, 1861
sie
wohl durch den Pariser Mechaniker Mourey wieder in Erinnerung gebracht (94).
Im
Jahr 1861 kam in Amerika eine transportable Säge auf, die von Hamilton erfunden
war. Mit ihr konnte man nicht nur Bäume fällen, sondern – nachdem man das
Blatt senkrecht gestellt hatte – auch in kurze Stücke sägen. Der Antrieb
erfolgte durch Kurbeldrehung (95).
Bild
66: Der Sägemann, Museum in Celle
Die
Bandsäge für Metall wurde von der Firma Panhard & Levassor in Paris im
Jahr 1866 zuerst versucht und zwei Jahre später in Havre ausgestellt. Ein Jahr
vorher hatte die Engländer Schnittproben an Panzerplatte, die mir der Bandsäge
ausgeführt waren, in Paris ausgestellt (96).
Zum
Schluss etwas Humoristisches.
Bild
67: Spottbild auf den schrillen Ton beim Feilen der Sägen, 1864I
in
der Lüneburger Heide hatten die Bauern ehemals in der Kinderstube den „Sägemann“.
Es ist eine vom Dorfschmied aus Eisenblech hergestallt die man mit zwei scharfen
Spitzen neben die Wiege die Kindes auf die Kante einer Truhe oder eines Stuhles
setzte.
Der
blecherne Mann hält eine gewaltige Sage, an der unten ein Stück Blei befestigt
ist. Stößt man die Säge an, dann schwingt der Sägemann eine lange Zeit, das
Kind sieht ihm aufmerksam zu und vergißt das Weinen. (97)
Daß
das Schleifen der Sägezähne einen üblen Ton ergibt, illustriert ein
englisches Spottbild aus dem Jahr 1864. Der Meister der die Säge kreischend
schleift, sieht neidisch zu dem singenden Pfau empor, dessen Töne die
Schönheit des Sägetons fast zu übertreffen vermögen (98).
Zum
Schlussbild ist nichts zu sagen; es ist eine der trefflichen Karikaturen, die
selbst deutlich genug reden.
Bild
68: Spottbild von 1852
LITERATURNACHWEIS
(1)
Museum für Völkerkunde Berlin, Prähistorische Abteilung ll, 3948
(2)
R. Forrer, Reallexikon der prähistorischen Altertümer, Berlin 1907,
S. 669.
(3)
R. Forrer, Reallexikon der prähistorischen Altertümer, Berlin 1907,
Taf. 29; F. M. Feldhaus, Technik der Vorzeit, Leipzig 1914, Abb. 94.
(4)
Forrer, ebenda, S.780; Feldhaus, ebenda Abb. 94.
(5) W. M:
Flinders Petrie, Tools and Weapons, London, 1917, Taf. 51.
(6)
G. Steindorff, Das Grab des Ti, Leipzig 1913, Taf. 133.
(7) P.E.
Newberry, Live of Rkhmara, Westminster 1900.
(8)
R. Forrer, Reallexikon der prähistorischen Altertümer, Berlin 1907,
Fig. 237, 530 und 531.
(9)
Orginal in der Sammlung Meyer=Steineg in Jena (Meyer=Steineg, Chirugische
Instrumente des Altertums Jena 1912, S. 46).
(10)
Ovid, Metamorphosen, Buch8; Seneca, Epistolae 90; Plinius, historia naturalis,
Buch 7, Kap. 57.
(11) Daremberg
et Saglio, Dictionnaire des antiquités, Paris 1877 ff, Artikel:
Daedalos.
(12)
A. F. Gorius, Museum Etruscum, Bd. 1, Florenz 1737, Taf. 199.
(12a)
Einen ägyptischen Schmelzofen sah man lange als einen Glasbläserofen
(F. M. Feldhaus, Technik der Vorzeit 1914, Sp. 449). Ein ägyptisches Bild des
Seilers bei der Arbeit wirdn och ganz phantastisch erklärt (Geschichtsblätter
für Technik, Bd. 2, 1915, S. 32). Die Darstellung eines Blasbalges in einer Goldschmiedewerkstatt wird als goldene
Schlüssel ausgegeben (ebenda, S.35). Laienhafte Ansichten von der antiken
Technik und auch von der Läge im Altertum veröffentlichte 1919 Albert
Neuburger in seinem Buch über die Technik des Alterums.
(13)
Antichi Monumenti, Florenz 1910, Taf. 49.
(14)
Ebenda.
(15)
Museum Capitolinum, Rom 1782, Taf. 15.
(16)
Jounal de la Société d´ Archéologie Lorraine, Nancy 1888, S. 83.
(17)
Dictionnaire des anitquités von Daremberg und Saglio, Paris 1877 bis
1904, Fig. 6375.
(18)
L. Jacobi, Römerkartell Saalburg, Homburg 897, Taf. 34, Fig. 6; ebenda
Seite 209, Nr. 28, Taf. 34, Fig. 5.
(19)
Jacobi, ebenda Seite 209, Nr. 26.
(20)
Jacobi, ebenda, Taf. 37, Fig. 12; Der Limes, Band 10, Taf. 9, Fig. 19.
(21)
Inventar=Nr. 8627.
(22)
Plinius, Historia naturalis, Buch 36, Kap. 9.
(23)
Moritz Heyne, Das altdeutsche Handwerk, Straßburg 1908, S. 10 11.
(24)
M. Viollet de Duc Dictionnaire du Mobilier, Bd. 2, Paris 1871, S. 529;
M. Heyne, Das altdeutsche Handwerk, Straßburg 1908, Abb.6.
(24a)
Miniature dell´ anno 1023, Montecassino 1896, Buch 17, Kap. 5, Taf. 119.
(25)
Quellenschriften für Kunstgeschichte, Bd. 7, Wien 1874.
(26)
J.B.A. Lassus, Album de Villard de Honnecourt, Paris 1858, Blatt 22 v (nach dem
Manuskript der Nationalbibliothek zu Paris); vgl.
über Wilars: T. M. Deldhaus, in der Zeischrift des österreichischen Ingenieur=
und Architektenvereins zu Wien, 1906, Nr. 30.
(27)
J. Beckmann, Beyträge zur Geschichte der Erfindungen, Bd. 2, Leipzig 1788, S.
268.
(28)
Ebenda, S. 270.
(29)
Ebenda, s. 271.
(30) NX. Willemin, Monuments Français, Paris 1814, Tafel
114. Willemin
sagt, dass dises Stück auf König Thibaule VI.; den Großen, Grafen des
Champagne zurückgehe. Dieser starb im Jahr 1253. Dieser Annahme aber
widerspricht der ganze Stil der Darstellung und auch die Kostüme gehören der
zweiten Hälfte des 14. Jahrh. an.
(31)
Handschrift Amb. 217 des Städtischen Archivs zu Nürnberg; F. M. Feldhaus,
Technik der Vorzeit 1914, S. 702.
(32)
Cronicques de Charlmaine, Ausgabe Brüffel 1909, Taf. 95.
(33) P.
Lacroix, Arts, Paris 1871, S. 333.
(34)
Mitteilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum, Band 1, Nürnberg 1886, S. 46.
(35)
Zedler, Universallexicon, Leipzig 1740, Bd. 26, SP. 483.
(36)
Uffenbach, Reisen, Bd. 1, 1753, S. 52.
(37)
Notizblatt des österreichischen Ingenieur=Vereins 1850, Nr. 4.
(38)
Dingler, Polytechisches Journal, Bd. 52, 1834, S. 464.
(39) Les
manuscrits de Léonard de Vinci publié en fac=simile avex transcription
littérale etc. par M. Charles Ravaisson=Mollien, Paris, A. Quantin, 1881/1890:
Manuskript B, Blatt 66 b.
(40)
Die bedeutsamen technischen Leistungen dieses Mannes faßt zusammen: F. M.
Feldhaus, Leonardo der Techniker, Jena 1913.
(41) Il codice atlantico die Leonardo da Vinci nella
Biblioteca Ambrosiana die Milano, riprodotto e´pubblicato dalla Regia Accademia
dei Lincei etc. Trascrizione diplomatica e critica die Giovanni Piumati. Ulrico
Hoepli, Milano 1894/1904. Blatt
381 R. b.
(42)
Pontoppidam, Historie von Norwegen, Kopenhagen 1753, I, S. 244.
(43)
N. Cragii, Historia regis Christiani III.; Kopenhagen 1737, S. 293.
(44)
Weiß Kunig, Blatt 21 (auf über 200 Holzschnitten wurden in den Jahren
1514 bis 1516 die Taten des Kaisers Maximilian dargestellt. Der Abdruck geschah
aber erst 1775).
(45)
Wetzer und Welte, Krichen=Lexikon, Freiburg 1853, Bd. 10, S.153; D.H.
Kerler, Die Patronate der heiligen, Ulm 1905, S. 299.
(46)
Wittenberg 1539.
(47)
Rodler, Perspectiua, Frankfurt 1546. Blatt F V.
(48)
Doppelmayr, Nachrichten von Nürnbergischen Künstlern, 1730, S. 293;
Geschichtsblätter für Technik und Industrie, Bd. 4, Berlin 1917, S. 208; F.M.
Feldhaus, Technik der Vorzeit, Leipzig 1914 Sp.632.
(49)
Britisches Patent von G. W. Wildes vom 15. 4. 1833, Nr. 6411; Repert of Patents Inventions 1834, S. 215; Dingler,
Pl. Journal Bd. 54. 1834, S.329.
(50)
J. Besson, Theatrum instrumentorum, Lyon 1578, Taf. 13 und 14.
(51)
Städtisches Archiv Nürnberg, Handschrift Amb. fol. 279, Blatt 49.
(52)
Jacopo de Strada, Variae ac faciles molendia, Handschrift der Technischen
Hochschule zu Charlottenburg, Nr. 15555, Blatt 46; gedruckt unter dem Titel
>Künstlicher Abriß allerhand Wassermühlen<, Frankfurt 1671.
(53)
Ramelli, Le machine, Paris 1588, Blatt 136.
(54)
Veranzio, Machinae novae, Venedig, um 1600, Blatt 44.
(55)
J. Beckmann, Beyträge zur Geschichte der Erfindungen, Bd. 2, 1788, S.
275.
(56)
J. J. Becher, Närrische Weissheit, 1682, S. 55.
(57)
Porta, Magia naturalis, Neapel 1589, Buch 13, 5, 2.
(58)
Britisches Patent Nr. 10.
(59)
Heraklius, De coloribus Romanorum, Ausgabe von A. Ilg, Wien 1873, Buch 3,
Kap. 34 u. 35.
(60)
Handschrift Amb. 279 des Städtischen Archivs zu Nürnberg, Blatt 63.
(61)
Kupferstich >Het Tuchthuys<, gestochen von H. Allard; vergl.:
Zeitschrift für Strafrechtswissenschaft, Bd. 26. 1906, Taf. 2.
(62)
Zeitschrift für Strafrechtswissenschaft, Bd. 26, 1906, Taf. 3.
(63)
Akten des Danziger Stadtarchivs, Abt. 12, Nr. 69, S. 66; Mitteilungen des
westpreußischen Geschichtsvereins, Bd. 8, 1909, S. 84; Geschichtsblätter für
Technik und Industrie, Bd. 4, Berlin 1917 S. 209.
(64)
F. M. Feldhaus, Ruhmesblätter der Technik, Leipzig 1910, Abb. 204.
(65)
Landauersches Stiftungsbuch: Stadtarchiv Nürnberg, Amb, fol. 279, Blatt
142 A.
(66)
Handschrift 952 des Germanischen Museums zu Nürnberg.
(67)
Weigel, Abbildung Der Gemein=Nützlichen Haupt=Stände, Von denen
Regenten . . . Biß auf alle Künstler Und Handwercker, Regensburg 1698, S. 360.
Später erschien der Kupferstich in: Abraham a Sancta Clara, Etwas für Alle /
Das ist: Eine kurtze Beschreibung allerley Stands=, Ambts= und Gewerbs=Persohnen
. . ., Würzburg, Bd. 2, 1711, S. 432.
(68)
Weigel, Haupt=Stände, Regensburg 1698, S. 354 und 356; Abraham a Sancta
Clara, Etwas für Alle, Bd. 3, Würzburg 1711, S. 352.
(69)
Abraham a Sancta Clara, Etwas für Alle, Dritter Theil, Würzburg 1711,
Seite 521.
(70)
Abraham a Sancta Clara, Etwas für Alle, Bd. 2, Würtzburg 1711, S. 109.
(71)
Inventar 98, 83.
(72)
Georgica curiofa, Nürnberg 1701, Bd. 1, S. 98.
(73)
Z. C. v. Uffenbach, Reisen, Frankfurt 1754, Bd. 3, S. 537.
(74) Martin Engelbrecht, Assemblage nouveau des Manouvries
habilles. Neueroffnete
Samlung der mit ihren eigenen Arbeiten und Werckzeugen eingekleideten
Künstlern, Handewerckern und Porfessionen, Augsburg um 1730, Blatt 22.
(75) Diderot
et d’ Alembert, Encyclopèdie, Bd. 2, der „Planches“, Paris 1763.
(76)
Schäffer, Sägmaschine, Regensburg 1769, Taf.2.
(77)
J.G. Krünitz, Encyklopädie, Bd. 10, Berlin 1777, S. 491.
(78)
Ebenda, Bd. 34, Berlin 1785, S. 284.
(79)
Repertory of arts, London, Bd. 10 1799, S. 229; Die Werkzeugmaschine Zeitschrift
für praktischen Maschinenbau, Berlin 1919, Bd. 23, S 315.
(80)
Ludwig Beck, Geschichte des Eisens, Bd. 3, Braunschweig 1897, S. 477.
(81)
F.M. Feldhaus, Ein Russischer Stein-Fräser mit verlegbarer Antriebswelle, in:
Geschichtsblätter für Technik und Industrie, Berlin 1919, Band 6, S. 88.
(82)
Französisches Patent vom 12. September 1799, Nr. 355, abgedruckt in den Brevets,
Bd. 11, S. 121.
(83)
Journal für Fabrik 1799, Bd. 17, S. 431, 1801, Bd. 20, S 256; 1802; Bd. 23, S.
390 mit Tafel.
(84)
Die Werkzeugmaschine, Zeitschrift für praktischen Maschinenbau, 1919, Bd. 23,
S. 257.
(85)
Britisches Patent Nr. 2478 vom 10. Februar 1801.
(86)
Englische Miscellen, herausgegeben von J. C. Hüttner, Tübingen, Bd. 24, 1806,
S. 125.
(87)
Britisches Patent Nr. 3105 vom 30 Januar 1808.
(88)
Die Werkzeugmaschine, Zeitschrift für praktischen Maschinenbau, Berlin 1919,
Bd. 23; S. 257.
(89)
Britisches Patent Nr. 3116 vom 14. März 1808.
(90)
Suhr, Der Ausruf in Hamburg, Hamburg 1808, Taf. 56.
(91)
W. Berdrow, Friedrich Krupp, Effen 1915, S. 249.
(92)
Die Werkzugmaschine, Zeitschrift für praktischen Maschinenbau, Berlin 1920, Bd.
24, S. 237.
(93)
Illustriert Zeitung, Leipzig 1858, S. 65.
(94)
Französisches Patent Nr. 1007 vom 3. August 1822.
(95)
Illustrierte Zeitung, Leipzig 1862, S. 65.
(96)
Die Werkzugmaschine, Zeitschrift für praktischen Maschinenbau, Berlin 1919, Bd.
23, S. 257.
(97)
Original im Museum zu Celle.
(98) Punch,
London 1864, Bd. 46, S. 167.
(99)
Fliegende Blätter 1852, Bd. 16,S. 13.